Die SEM Calorie Kehl-Strasbourg (CKS) ist eine grenzübergreifende gemischtwirtschaftliche Aktiengesellschaft nach französischem Recht. Aktionäre sind, neben der Eurométropole Strasbourg und der Stadt Kehl, das Land Baden-Württemberg und die Région Grand Est. Als private Partner halten die Banque des Territoires (Caisse des Dépôts) und die Badische Stahlwerke GmbH ebenfalls Anteile an der Gesellschaft, deren Kapital sich auf 4,2 Millionen Euro beläuft.
Klimaschutz, Energiewende und Energieeffizienz sind Anliegen aller Aktionäre, die das Ziel verfolgen, die grenzübergreifende Region gemeinsam auf den Weg zur CO2-Neutralität zu bringen. Die Aufgaben der CKS umfassen die Finanzierung, die Planung, den Bau und den Betrieb einer grenzüberschreitenden Wärmeleitung: ein in Europa einzigartiges Vorhaben zur grenzüberschreitenden Nutzung der Abwärme der Badischen Stahlwerke GmbH.
Die Calorie Kehl-Strasbourg verfügt über einen Verwaltungsrat, der die strategische Ausrichtung der Gesellschaft bestimmt und die Umsetzung seiner Vorgaben überwacht. Er wird durch eine Hauptversammlung kontrolliert, in welche die Aktionäre Vertreterinnen und Vertreter entsenden.
Jeanne Barseghian, Oberbürgermeisterin von Strasbourg, ist, als Vertreterin der Eurométropole Strasbourg, Vorsitzende des Verwaltungsrates.
„Die Verringerung des Ausstoßes von Kohlenwasserstoffen in unserer Wärmerzeugung für unsere Einwohnerinnen und Einwohner stellt ein zentrales Anliegen dar, um adäquate Antworten auf den Klimawandel zu geben. Zusammen mit der Gesellschaft Calorie Kehl-Strasbourg verfügen wir künftig in der Energiekooperation über die größte grenzüberschreitende Versorgungsstruktur! Diese einzigartige Partnerschaft mit unseren deutschen Nachbarn und Freunden, bei der wir in der Lage sind, die Abwärme des Stahlwerks (BSW) von Kehl in das Straßburger Wärmeversorgungsnetz einzuspeisen, sollte ein Beispiel für die Gestaltung der europäischen Klimapolitik sein.“
JEANNE BARSEGHIAN > Oberbürgermeisterin von Straßburg > Präsidentin von Calorie Kehl-Strasbourg
Die Geschäftsleitung der Gesellschaft wird durch einen geschäftsführenden Direktor wahrgenommen. Im Mai 2023 übertrug der Verwaltungsrat der CKS diese Aufgabe an Sabine Schimetschek, eine Bauingenieurin mit langjähriger Berufserfahrung in Frankreich und Deutschland.
„Bislang nutzlose industrielle Abwärme in wertvolle Wärme für Bewohner der Städte Kehl und Straßburg zu verwandeln, das ist unsere Aufgabe. Mit der Nutzung lokaler Ressourcen leisten wir einen grenzüberschreitenden Beitrag zum Klimaschutz. Seit Mai 2023 habe ich die spannende Aufgabe, die Calorie Kehl-Strasbourg zu leiten.“
SABINE SCHIMETSCHEK > Generaldirektorin der Calorie Kehl-Strasbourg
„Wir leisten dank dieses innovativen und ambitionierten Vorhabens gemeinsam mit unseren deutschen Freunden und sämtlichen Partnern einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Energiewende und zum Klimaschutz. Zudem wird es uns die sichere Energieversorgung ermöglichen, wobei den Einwohnern eine lokal gewonnene Energie zu vertretbaren Preisen bereitgestellt wird.“
MARC HOFFSESS > stellvertretender Bürgermeister von Straßburg
> Vertreter der Eurométropole de Strasbourg im Verwaltungsrat
„Die Eurometropole setzt sich seit mehreren Jahren entschieden für die Konkretisierung und den Erfolg dieses beispielhaften und ambitionierten Projektes ein, das für die erfolgreiche Energiewende in unserer grenzüberschreitenden Region von großer Bedeutung ist. Die Nutzung der aus der Industrie stammenden Abwärme stellt ein innovatives Verfahren dar und wird es uns ermöglichen, die wirtschaftlichen Gesichtspunkte mit ökologischen Erfordernissen in Einklang zu bringen.“
JEAN-PAUL PRÈVE > Bürgermeister von Oberschaeffolsheim
> Vertreter der Eurométropole de Strasbourg im Verwaltungsrat
„Die mehrfache Verwendung einmal erzeugter Prozesswärme ist ebenso sinnvoll wie lohnend – in unsicheren Krisenzeiten mehr denn je. Dass Abwärme aus dem Stahlwerk in Kehl eine klimaneutrale Wärmelieferung für Strasbourg ermöglicht, ist dank der grenzenlosen Klimaschutzwirkung einerseits ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung des Abwärmekonzepts Baden-Württemberg und andererseits ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt und Indiz für die französisch-deutsche Freundschaft.“
HARALD HÖFLICH > Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
„Mit der SEM Calorie Kehl-Strasbourg haben wir in intensiver grenzüberschreitender Zusammenarbeit eine Gesellschaftsform gefunden, die es sowohl der Stadt Kehl als auch dem Land Baden-Württemberg ermöglicht, Kapital einzubringen. Durch die CKS können wir dieses in Europa einzigartige Projekt auf beiden Rheinseiten umsetzen, zum Nutzen für unsere Einwohnerinnen und Einwohner, zur Verringerung unserer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und auf dem gemeinsamen Weg zur Klimaneutralität unseres rheinüberschreitenden Lebensraums.“
WOLFRAM BRITZ > Oberbürgermeister der Stadt Kehl
„Dank der Umsetzung dieses Projekts wird die Région Grand Est in die Lage versetzt, sich auch weiterhin – zudem auf breiterer Basis – dynamisch zu entwickeln, aber auch zur Verminderung der Emissionen in die Atmosphäre beizutragen (Reduzierung von NOx , von Feinstaub). Mit dem Projekt lassen sich Energiewende und Kampf gegen Energieknappheit adäquat verbinden, indem eine konkurrenzfähige Alternative zur Nutzung fossiler Energien angeboten wird, bei sozial vertretbaren Preisen und mit Schaffung einer lokalen wirtschaftlichen Dynamik durch den Aufbau einer Kreislaufwirtschaft und einer Industrieökologie im grenzüberschreitenden Ballungsraum.“
PAULINE JUNG > Regionalrätin Grand Est > Stellvertreterin des Bürgermeisters von Brumath
> Vertreterin des Regionalrats Grand Est im Verwaltungsrat der CKS
„Die Banque des Territoires beteiligt sich im Rahmen dieses Projekts an der Bündelung der Ressourcen und des Fachwissens öffentlicher und privater Akteure mit dem Ziel, den ökologischen Wandel der Region zu beschleunigen und zur Energie-Souveränität beizutragen. Dank dieses Projekts der Wiederverwendung industrieller Abwärme wird den Bürgerinnen und Bürgern von Straßburg und Kehl eine CO2-neutrale Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen bereitgestellt, was für den sozialen und territorialen Zusammenhalt in diesem grenzüberschreitenden Gebiet von großer Bedeutung ist.“
ALEXANDRE SCHNELL > Regionaldirektor des Instituts Banque des Territoires der Eurometropole
„Schon seit langer Zeit gibt es bei den BSW Gedanken und Pläne zur Abwärmenutzung. Doch die wirtschaftlichen Bedingungen und die Lage unseres Standorts (Halbinsel) waren in der Vergangenheit große Hindernisse. In Verbindung mit der Großstadt Straßburg gibt es nun endlich eine sinnvolle Lösung.“
REINER HAGEMANN > Prokurist und Leiter Strategische Projekte Badische Stahlwerke GmbH